Eine Frau konnte mit dem Gewinn von 100.000 Euro die finanzielle Lücke in ihrem Budget wieder füllen, die durch den Kauf...
Zweimal Glück gehabt
Zweimal Glück gehabt
Ein Gewinn von 211.262 Euro winkte nach einem Sechser im Lotto. Aber Willi S. bekam das irgendwie gar nicht mit. Als er sich dann endlich bei der Lottogesellschaft meldete, war die Frist abgelaufen. Eigentlich wäre der Gewinn somit verloren gewesen.
Vielleicht liegt so etwas bei Willi ja in der Familie. Schon sein Großvater hatte einem einen Sechser getippt, den Schein aber nicht abgegeben.
Spielschein vergessen
Willi hatte im November 2010 seinen Tippschein in Frankfurt abgegeben. Ein fetter Jackpot von 20 Millionen Euro hatte den Gelegenheitsspieler angelockt. »Ich spiele sehr unregelmäßig, einmal im Jahr ungefähr«, meinte Willi. Der Tippschein landete in der Computertasche – und wurde dort vergessen.
Die Suche der Lottogesellschaft nach dem Gewinner des Sechsers ging an Willi völlig vorbei. Wenige Stunden vor Ablauf der Frist für die Einlösung des Gewinnes fand er den Tippschein wieder in seiner Computertasche. »Und dann habe ich gedacht: Das ist ja verrückt, jetzt müsste ich eigentlich schnurstracks zum Kiosk gehen und gucken, ob ich was gewonnen habe«, erzählte er. Nur hatte die Annahmestelle, zu der er immer geht, am Samstag geschlossen.
Willi ging daher am nächsten Werktag wieder zu seinem Kiosk, wo die Mitarbeiter außer sich waren. »Ich wusste natürlich gar nicht, was die meinen mit: Das isser!«, beschreibt Willi die Ereignisse in der Annahmestelle. Aber auf die Freude folgte die Ernüchterung. Denn die Frist von drei Monaten für die Behebung des Gewinnes war gerade abgelaufen. Damit war dieser Sechser der höchste Gewinn, der jemals in Hessen nicht behoben wurde.
„Was Dämliches passiert“
Willi erinnert sich an den Moment der Enttäuschung: »Ich bin aus der Lotto-Annahmestelle rausgegangen, ohne mich groß zu ärgern. Ich habe meinen Vater angerufen und gesagt: Papa, sitzt du? Mir ist was ganz Dämliches passiert. Ich habe eigentlich sechs Richtige, bin aber zu spät.«
Zum Glück zeigte sich Lotto Hessen kulant. Sprecherin Dorothee Hoffmann meinte: »Wegen eines Tages wollten wir es ihm nicht vorenthalten.« Willi hätte zwar keinen Anspruch auf den Gewinn mehr gehabt, aber die Lottogesellschaft drückte ein Auge zu. Immerhin war die Frist ja nur um einen Tag überschritten.
Willis Pläne mit dem Gewinn: Freunden und Kollegen einen ausgeben, die Familie beschenken und einen netten Urlaub. Was die Geldanlage angeht, wird Will keine Hilfe brauchen. Er arbeitet als Berater bei der Deutschen Bank.