Party im Altenheim!

Die Gewinner sind alle im Alter zwischen 78 und 92 Jahren. Was macht man in diesem Alter mit so viel Geld?

Die Senioren aus Breda im Süden des Landes hatten ihren Gewinn in der Postleitzahlen-Lotterie gemacht. Bei dieser Lotterie ist die Postleitzahl – in diesem Fall: 4834 WC – gleichzeitig die Losnummer. Die Ziffern stehen bei niederländischen Postleitzahlen immer für die Region und das Stadtviertel, und die Buchstaben geben den Bezirk und die Straße an.

Kinder und Enkel zuerst!

Im Altenheim „Hamelakker I + II“ gehen seither die Wogen hoch. Je nach der Anzahl der Lose haben die Senioren zwischen 1,4 und 4,3 Millionen Euro gewonnen. Und alle überlegen, was sie denn mit dem Geld anfangen sollen. Die meisten denken natürlich zuerst an Kinder und Enkel, denen sie etwas Gutes tun können.

Schwieriger ist es für die Senioren, die keine nächsten Angehörigen haben. Diese werden jetzt mit Anrufen von Unbekannten oder entfernten Bekannten überhäuft, die sie um Geld anschnorren. Solche eine Situation kann eine recht große Belastung für Lottogewinner sein – und oft zu übereilten Fehlentscheidungen führen.

Senioren wurden vorab informiert

Die Lotteriegesellschaft hatte eine große Partie geplant, bei der ein großer Truck am Neujahrsabend in der Gewinnerstraße vorfahren sollte. „48 Millionen“ stand auf diesem Truck, was der Gesamtsumme der ausgespielten Gewinne entsprach. „Eigentlich wollten wir die Gewinner am Neujahrsabend damit überraschen“, sagt Selma Hetharia, die Sprecherin der „Postcode“-Lotterie. Aber aus Rücksicht auf das Alter der Gewinner im Seniorenheim (und um Herzinfarkte zu vermeiden) wurden diese bereits zu Mittag informiert und konnten sich daher auch schon mit ihren nächsten Angehörigen beraten, wie sie mit der Nachricht von dem Gewinn umgehen sollten.

Aber natürlich gibt es auch Kritik. Eine Mitbewohnerin der Gewinner meinte: „Was sollen die Alten mit den Millionen - hätte man das Geld dem Heim gegeben, hätten alle etwas davon.“ Aber vielleicht zeigen sich die Gewinner ja auch gegenüber dem Altenheim und ihren Mitbewohnern großzügig. Bei so viel Geld sollte ja auch dafür genug vorhanden sein. Und damit wäre den Neidern gleich der Wind aus den Segeln genommen.