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Mönch finanziert Theaterproduktion mit Powerball-Gewinn
Mönch finanziert Theaterproduktion mit Powerball-Gewinn
Bevor er das 2003 Armutsgelübde ablegte, war Roy Schauspieler und Regisseur am Theater. Letztes Jahr versprach er nach seinem grandiosen Powerball-Gewinn von 153 Millionen Dollar, mit dem Großteil seines Gewinnes die darstellende Kunst zu fördern. Jetzt machte er sein Versprechen wahr und finanziert eine Theaterproduktion aus seinem Gewinn in dieser amerikanischen Lotterie.
Das Goodman Theater in Chicago gab letzte Woche bekannt, dass es in der kommenden Saison unter anderem eine fünfstündige Adaption von Roberto Bolaños 900seitiger Novelle „2666“ zeigen wird. Die Produktion wird von der Roy Cockrum Stiftung finanziert, die speziell gegründet wurde, um außergewöhnliche Theaterprojekte von gemeinnützigen Theatern zu fördern, die den üblichen Rahmen und die verfügbaren Ressourcen übersteigen.
„2666“ wird von Robert Falls, dem künstlerischen Leiter des Theaters, und Seth Bockley, dem Dramaturgen des Theaters, inszeniert werden. Die Produktionskosten werden zur Gänze von der Stiftung übernommen und liegen im hohen sechs- oder unteren siebenstelligen Bereich. Kein Problem für den Powerball-Multimillionär.
Falls nannte das Geschenk, mit dem das Theater nicht gerechnet hatte, „außergewöhnlich“.
Powerball-Gewinn ermöglicht Theaterprojekt
„Ich habe noch nie in meinem Leben erlebt, dass eine Stiftung, Firma oder eine Einzelperson zu uns kommt und sagt, dass ihr Wunsch ist uns Geld für eine so große Produktion in zu geben“, sagte er. „Das ist tatsächlich noch nie dagewesen.“
Roy Cockrum (58), der Powerball-Gewinner, ist sicherlich einer der eher ungewöhnlichen Sponsoren des amerikanischen Theaters. Er studierte Schauspiel an der Northwestern University und arbeitete danach als Schauspieler und Regisseur bei TV und Theater in verschiedenen Städten. Erst danach trat er dem St. John the Evangelist Kloster in Cambridge (Massachusetts) bei, wo er 2003 das Armutsgelübde ablegte.
Bis jetzt hatte Cockrum, der im Jahr 2009 nach Tennessee zog, um dort seine Eltern zu pflegen, noch keine öffentlichen Kommentare abgegeben, was für Pläne er mit dem Gewinn aus der amerikanischen Lotterie hat.
Aber in einem Interview vom letzten Freitag führte er seine Unterstützung für das Chicagoer Theaterprojekt auf einen Reise nach London vor einigen Jahren zurück, wo er Nicholas Hytners großzügige Adaption von Philip Pullmans „His Dark Materials“ im Olivier Theater sah.
„Da waren viele Mitwirkende, Musik vom Anfang bis zum Ende, Spezialeffekte alle fünf Minuten und ein sehr begeistertes, junges Publikum, das gefesselt war“, erinnerte sich Cockrum.
Aber nach dem Fallen des Vorhangs fühlte er sich “sehr traurig”.
„Ich wusste, dass der Mangel an staatlicher Unterstützung solche Produktionen in den Vereinigten Staaten unmögliche macht“, sagte er. „Ich fasste den Vorsatz, dass wenn ich jemals zu Geld käme, ich alles versuchen würde, um gemeinnützige Theater zu unterstützen, damit sie auch diese Art von Produktion auf die Beine stellen können.“
Dann kam der Geldregen aus der amerikanischen Lotterie letzten Sommer. Cockrum gewann im Powerball 259,8 Millionen Dollar. Er entschied sich für die Einmalzahlung von 153,3 Millionen, gründete die Stiftung und setzte Benita Hofstetter Koman, eine erfahrene Kunstmanagerin, die er aus seinen Schauspieltagen kannte, als Direktor ein.
Cockrum der auch eine Powerball-Million an das University of Tennessee Medical Center gespendet hat, wollte die Gesamtsumme der Stiftung nicht bekanntgeben, die er mit dem Gewinn aus der amerikanischen Lotterie eingerichtet hat. Förderungsansuchen können nur über Einladung gestellt werden und werden von ihm und Hofstetter Koman geprüft.
Seit letztem Herbst haben er und Hofstetter Koman eine Reihe von gemeinnützigen Theatern besucht, die er aber nicht nennen wollte. Im Goodman Theater sahen sie zwei Schauspiele und hörten von Falls Plänen mit der Novelle von Bolaño.
„2666“ wurde nach der Veröffentlich in Spanisch im Jahr 2004 und der englischen Übersetzung 2008 zu einer Sensation. Allerdings schien das Werk kein offensichtlicher Kandidat für die Bühne.
Die Novelle erstreckt sich über 100 Jahre und beschreibt verschiedene Charaktere, die es in die fiktive mexikanische Grenzstadt Santa Teresa zieht. Darunter sind drei Akademiker auf der Suche nach einem eigenbrötlerischen deutschen Schriftsteller, ein verwitweter Philosoph, ein verliebter Polizeidetektiv und ein amerikanischer Journalist, der vom mysteriösen Tod hunderter von Frauen berichtet.
Stiftung aus Powerball-Gewinn
Falls wurde auf die Novelle aufmerksam, als er 2006 Barcelona in Spanien besuchte, wo er Werbeplakate für die Taschenbuchausgabe bemerkte, auf denen Hunderte von rosa Kreuzen in der mexikanischen Wüste zu sehen waren. Er machte sich daran, die Geschichte zu adaptieren, und tat sich schließlich mit Bockley zusammen. 2012 gab es eine erste Lesung auf der Bühne.
„Ich kämpfte mehrere Jahre damit aus Leidenschaft, nicht wissend, ob es jemals auf die Bühne kommen würde“, sagte Falls in einem Interview. „Als Roy mir von der Art von Arbeit erzählte, die er unterstützen wollte, sagte ich ‚Roy, du redest mit dem Richtigen‘“.
Cockrum erklärte, dass die Stiftung in den nächsten Monaten weitere Förderungen aus Mitteln seines Powerball-Gewinnes bekanntgeben wolle. Diese Arbeit wurde zu einer Vollzeit-Beschäftigung. Aber trotzdem hat er daneben die Zeit gefunden, alle Novellen von Bolaño zu lesen.
Diese Geschichte ist ein weiteres Beispiel dafür, wie mit einem Gewinn aus dem Powerball, einer der bekanntesten amerikanischen Lotterien, viel Gutes für die Allgemeinheit getan werden kann.
Die Powerball-Lotterie wird derzeit in 44 Bundesstaaten der USA gespielt, sowie im District of Columbia und auf den US Jungferninseln.
Der bis dato höchste Gewinn beim Powerball betrug 590 Millionen (vor Abzug der Steuern), den ein in Florida gekaufter Spielschein im Jahr 2013 bescherte.
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