Die Emotionen waren stark im Gewinnerraum der National Lottery zu spüren, als eine Spielergruppe mit 2 Mitgliedern aus C...
Mit Mathe zum Millionengewinn
Mit Mathe zum Millionengewinn
Über mehrere Jahre zog sich die Gewinnsträhne von Gerry Selbee aus Michigan in den USA. Das ist wohl schon ein Beleg dafür, dass es kein Glückstreffer war, sondern dass seine Methode wirklich Hand und Fuß hatte. Aber wie hatte er das geschafft?
Gerry machte seine Millionengewinne, als eine neue, lokale Lotterie eingeführt wurde. Gerry stellte fest, dass diese Lotterie eine Schwachstelle hatte, die er ausnutzen konnte. Dabei kam ihm sein Mathematikstudium zugute. Denn er rechnete aus, dass unter bestimmten Umständen die Chancen auf einen Gewinn besonders gutstanden.
Jackpot wurde an untere Gewinnklassen ausgeschüttet
Begonnen hatte alles im Jahr 2003. Gerry war zu dem Zeitpunkt 64 Jahre alt und spielte in der euen Lotterie „Cash WinFall“ mit. In dieser Lotterie gab es eine Regel, der zufolge der Jackpot immer nur solange weitergerollte wurde, bis er 5 Millionen Dollar erreicht hatte. Wenn dann immer noch niemand sechs Richtige hatte, wurde der Jackpot an die unteren Gewinnklassen ausgeschüttet.
Aufgrund dieser Regel rechnete Gerry aus, dass ein Lottoschein, der nur 1 Dollar kostete, wesentlich mehr wert sein würde, wenn niemand den Jackpot knackte. Der sogar ein 2er, 3er oder 4er würde einen unverhältnismäßig hohen Gewinn bringen.
Und so spezialisierte sich Gerry auf diese bestimmten Ziehungen und kaufte jede Menge Lottoscheine dafür. Schon nach drei Versuchen hatte er 20.000 Dollar gewonnen. So ging es weiter und nach sechs Jahren hatten er und seine Familie auf diese Weise 8 Millionen Dollar gewonnen.
Gerry fasst sein Erfolgsrezept zusammen: „Ich habe es einfach multipliziert und dann gesagt ‚Mensch, du hast hier einen schönen Gewinn‘. Jeder, der diese beiden Fakten erkannte, sah es als einen offensichtlichen Weg, Geld zu verdienen. Warten während andere Spieler den Jackpot aufbauten und bei fast 5 Millionen Dollar einsteigen.“
Seine Gewinne lagen meist um 100% über seinem Einsatz: Zum Beispiel wurden so aus 3600 Dollar dann 6300 Dollar, aus 8000 wurden 15700 Dollar.
Weil die Sache so erfolgreich war, gründete er mit Freunden und seinen Kindern eine eigene Firma als Tippgemeinschaft. Sie nannten die Tippgemeinschaft „GS Investment Strategies LLC“.
Untersuchung der Lotterieregeln
Irgendwann kam seine Geschichte auch der Presse zu Ohren und der Boston Globe berichtete über ihn. Daraufhin untersuchten der Staat und auch die Lotteriegesellschaft, ob bei den Gewinnen alles mit rechten Dingen zuging, oder ob jemand in der Lotteriegesellschaft die Regeln manipuliert hatte.
Aber alles hatte seine Richtigkeit. Der Lotteriegesellschaft war die „Schwachstelle“ in den Regeln zwar bekannt, aber insgesamt war die Lotterie „Cash WinFall“ immer noch so profitabel, dass es keinen Handlungsbedarf gab. „Cash WinFall war finanziell gesehen ein Erfolg für die Lotterie“, meinte der Vorsitzende Sullivan. „Sie generierte 300 Millionen Dollar an verkaufseinnahmen und fast 120 Millionen Dollar gingen an den Lotteriebetrieb und einen Fund für die Städte und Dörfer. Die Großspieler waren ein finanzieller Segen für die Lotterie, da sie zusammen Lottoscheine im Wert von etwa 2 Millionen Dollar für eine Ziehung gekauft haben – 40% davon konnte die Lotterie behalten und an die Städte und Dörfer weitergeben.“
Und so hatte seine mathematische Kenntnis Gerry und seine Freunde und Familie in die Lage versetzt, ganz legal einige Millionen Dollar zu gewinnen und sich ein schönes Vermögen aufzubauen.