Lottogewinner ohne Starallüren

Lottogewinner ohne Starallüren

Lottogewinner ohne Starallüren

Roberta und Barry Little sind so ein Beispiel, wie man trotz Lottogewinn sein normales Leben weiterführen kann. Vor einigen Jahren gewannen die beiden in der UK Lottery 1 Million Pfund (ca. 1,3 Millionen Euro). Trotz dieses Gewinnes veränderte sich jedoch nicht viel im Leben der Familie. Weder wurde eine Luxusvilla angeschafft, noch ein teures Auto. Urlaube werden nach wie vor im Wohnmobil verbracht.

Die größten Anschaffungen mit dem Lottogewinn waren ein neuer Fernseher und ein Wäschetrockner.

Roberta, eine gelernte Friseurin, erklärt das so: „Das Geld hat uns nicht verändert. Wir sind keine protzigen Menschen und gehen zum Einkaufen noch zu Lidl oder Aldi. Ich kaufe auch unsere Kleidung noch immer vom Schnäppchen-Ständer. Ich verlasse auch oft ein Geschäft, ohne etwas zu kaufen, wenn es zu teuer ist. Ich bin eine normale Mutter mit einem Budget. Ich habe es mir einfach angewöhnt, aufs Geld zu schauen und ich mache mir noch immer über Geld Gedanken.“

Schicksalsschläge für die Familie

Bei drei Kindern (Nicole, 16, Reegan, 14, und Malachi, 8) war es auch immer nötig, genau auf die Ausgaben zu achten. Und jetzt ist das so in Fleisch und Blut übergegangen, dass auch mit dem Lottogewinn keine extravaganten Ausgaben getätigt werden.

Zudem kann Barry seinen Beruf als Altenpfleger nicht mehr ausüben. Seit er sich im Jahr 2000 beim Heben eines Patienten verhoben hat, ist er auf Krücken und einen Rollstuhl angewiesen. Dieser Arbeitsunfall war natürlich eine zusätzliche Belastung für die Familie. Damals mussten sie sogar ihr Haus verkaufen, weil sie sich die Raten der Hypothek nicht mehr leisten konnten. Sie leben zwar noch in dem Haus, aber eben als Mieter.

Barry: „Nach meiner Verletzung war ich ziemlich niedergeschlagen. Ich hatte immer das Haupteinkommen in der Familie – und das hat uns über Wasser gehalten. Seitdem ich 14 war habe ich gearbeitet und musste mich plötzlich damit abfinden, vom Sozialsystem zu leben – ich habe es gehasst und hätte es gern vermieden.“

Zum Glück hatte Roberta damals die Möglichkeit, sich zur Friseurin ausbilden zu lassen, womit sie mehr Geld verdienen konnte als zuvor als Putzfrau. „Wir haben von der Hand in den Mund gelebt. Es war ziemlich hat und wir mussten für einige Zeit echt kämpfen. Es gab einige harte Entscheidungen. So wollten die Kinder vor 3 Jahren auf einen Schulausflug nach Frankreich und ich musste Nein sagen, das war echt hart,“ sagt sie.

Alles änderte sich mit dem Gewinn

Aber am 1. Januar 2013 änderte sich das alles. In der Neujahrs-Ziehung wurde die Familie zu Lottomillionären. Barry hatte noch in der Nacht den Lottoschein kontrolliert und dann sofort seine Frau geweckt. Stundenlang betrachteten sie den Lottoschein, der ihr Leben veränderte, bevor sie es den Kindern erzählten. Eine der ersten Ausgaben war ein Urlaub – der erste seit langem. Damals fuhren sie nach Disneyland.

Aber seither ist das Geld aus dem Gewinn kaum angetastet worden. Sie haben weiterhin fast 1 Million auf dem Konto. Die Kinder müssen mit umgerechnet 13 Euro Taschengeld pro Woche auskommen. „Wir haben uns einfach nicht großartig verändert. Wir wollen auch, dass sich für die Kinder nichts ändert, also bekommen sie weiterhin £10 Taschengeld und haben ihre Aufgaben im Haus.“  

Urlaube werden im Wohnmobil verbracht. Roberta geht weiterhin ihrer Arbeit nach und teure Geschenke gibt es in der Familie keine.

Roberta träumt davon, ihren eigenen Friseursalon zu haben. Und Barry hat einen gratis Transportdienst für die Nachbarschaft gegründet.

Die Familie Little ist ein gutes Beispiel, wie man mit einem Lottogewinn vorsichtig umgeht, um möglichst lange etwas davon zu haben.

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