Lotto-Millionäre in Österreich

Lotto-Millionäre in Österreich

Lotto-Millionäre in Österreich

Von einem Wiener Jackpot-Gewinner aus dem Vorjahr wissen wir immerhin ein wenig: Der Lotto-Fan setzte sich am Donnerstagmorgen mit seinem Lottoschein an den Computer und schaute die Zahlen nach. Denn die Ziehung am Vorabend hatte er leider verpasst. Erst war er noch verschlafen – aber im nächsten Moment war er hellwach. Denn die Gewinnzahlen stimmten mit den Zahlen auf seinem Tipp überein.

Die 9,6 Millionen Euro, die er für seinen Sechser kassierte, waren der höchste Gewinn in der bisherigen Lottogeschichte, denn er war der einzige Spieler mit sechs Richtigen und musste den Fünffach-Jackpot daher mit niemandem teilen.

Günter Engelhart, Großgewinner-Betreuer bei den Österreichischen Lotterien erinnert sich noch an den Besuch des Gewinners in seinem Büro: „Er wirkte sehr gefasst, aber ein bisschen haben seine Hände schon gezittert.“

Diskretion ist am wichtigsten

Viel ist nicht bekannt über den glücklichen Gewinner: Er ist ungefähr 50 Jahre alt, Unternehmer, verheiratet und hat vier Kinder. Einen großen Teil seines Gewinnes will er in seinen Betrieb investieren. Aber mehr möchte er nicht bekanntgaben, denn Anonymität ist ihm, so wie vielen anderen Gewinnern, wichtig.

„Von einem öffentlichen Outing rate ich grundsätzlich ab“, sagt auch Engelhart. Und diese Diskretion gilt auch für ihn selbst. Und so wird man auch von Engelhart selber kein Foto in der Zeitung finden. Denn: „Es wäre nicht gut, wenn mich die Nachbarn eines Gewinners erkennen. Damit wäre er entlarvt“.

Diskretion ist also eine der wichtigsten Regeln für Großgewinner. Denn nur allzu schnell finden sich falsche Freunde, Schnorrer und Neider ein, die dem Gewinner das Leben schwer machen. Wie kann man aber nun den Gewinn genießen, ohne großes Aufsehen zu erregen?

Anfangs sollte man sich nur Dinge leisten, die nicht so auffällig sind und auch mit einem kleineren Lottogewinn oder einer Erbschaft erklärt werden können. Denn das Geld zu horten und nicht zu genießen, sei auch wiederum falsch. „Ich vermittle dem Gewinner, dass er sich nicht genieren braucht. Er hat das Geld rechtmäßig gewonnen, es gehört ihm", sagt der Großgewinner-Betreuer. „Aber“, so fügt er hinzu, „man muss die Leute vor sich selbst schützen. Deshalb empfehle ich – wenn überhaupt –, nur wenigen Mitmenschen davon zu erzählen.“

Was aus manchen Gewinnern wurde

Einer der wenigen Gewinner, deren Namen und Geschichte bekannt sind, ist Johann Medl. Der damals 59-Jährige erfuhr am 9. März 1987 im Radio von seinem Gewinn, stolzen 24 Millionen Schilling. Mit diesem Betrag gönnte er sich nicht nur ein Haus, ein Auto und eine Traumhochzeit mit seiner Eva, sondern er erfüllte sich auch den Traum von der eigenen Gasthausbrauerei - das Medl-Bräu im Wien-Penzing. „Ich habe mir meine Arbeit gekauft, und damit bin ich bis heute glücklich“, meint er zufrieden.

Damals, nach dem Gewinn, war sein Bild auf allen Titelblättern. „Erst habe ich versucht, den Gewinn geheim zu halten, aber irgendwo ist es durchgesickert und dann war es mir auch schon egal“, erinnert er sich.

Günther S. aus Vöcklabruck war nicht ganz so glücklich mit seinem Gewinn von 10 Millionen Schilling, die er 2001 mit einem Sechser gewann. Er hatte einen Großteil des Geldes in einen Schweizer-Franken-Kredit investiert – keine optimale Entscheidung. Heute hat er nur noch viele Schulden und die Erinnerung an einen Urlaub mit seinen Kindern in Disneyland.

Hubert Scheer aus der Steiermark dagegen machte alles richtig. Er investierte seinen Gewinn von 56 Millionen Euro in ein Freizeitzentrum in Köflach und ist damit heute erfolgreicher Unternehmer.

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