Gefängnis statt Leben im Luxus

Gefängnis statt Leben im Luxus

Gefängnis statt Leben im Luxus

Wenn es um die Sicherheit der Lotterien geht, dann sind die Lotteriegesellschaften ganz besonders genau. Und die staatlichen Behörden kennen in solchen Fällen auch kein Pardon.

Das musste jetzt Eddie Tipton erfahren, der im großen Stil versucht hatte, die Lotterie zu manipulieren. Er arbeitete damals bei der American Multi-State Lottery (MUSL) als Leiter der Informationssicherheit. Zu seinen Aufgaben gehörte unter anderem die Verwaltung einer Software, mit der nach dem Zufallsprinzip Gewinnzahlen für verschiedene Lotterien im ganzen Land generiert wurden. Mittels eines eigenen Softwareprogramms gelang es ihm, die möglichen Gewinnzahlen für die kommenden Ziehungen der Colorado Lottery einzugrenzen. Damit verbesserte er seine Chancen auf 1 zu 200 – statt der üblichen 1 zu 5 Millionen. Die möglichen Gewinnzahlen schrieb er auf und gab diese an seinen Bruder weiter. Denn als Angestellter der Lotterie durfte er selber nicht bei Lotterien mitmachen.

Hunderte Tipps abgegeben

Sein Bruder nahm diese Hunderte von Zahlenkombinationen und spielte diese. Man muss dazu sagen, dass der Bruder (zumindest am Anfang) keine Ahnung hatte, wie Eddie zu den Zahlen gekommen war. Der Bruder versicherte sich sogar durch Nachfrage bei einem Anwalt, ob die Sache in Ordnung sei.

Die Masche funktionierte und Eddie bzw. sein Bruder gewannen den Jackpot mit 4,8 Millionen Dollar. Sie baten einen Bekannten, Alexander Hicks, den Gewinn abzuholen, was dieser auch tat.

Die Lotteriegesellschaft überprüfte routinemäßig die insgesamt drei Jackpot-Gewinner. Einer von ihnen, ein Anwalt aus Texas, hatte mit einem QuickTipp gespielt, hatte also keinen Einfluss auf die Auswahl der Zahlen. Die beiden anderen Gewinner, darunter auch Alexander Hicks, schienen jedoch auch unverdächtig. Zwar schaffte es am Ende das FBI, Alexander Hicks mit Tommy, dem Bruder von Eddie, in Verbindung zu bringen, aber man konnte ihnen nichts Ungesetzliches nachweisen.

Die Sache schien also erledigt, bis fünf Jahre später Eddie wieder in das Zentrum von Ermittlungen rückte. Im Jahr 2010 kaufte sich Eddie einen eigenen Lottoschein, obwohl er bis zu diesem Zeitpunkt immer andere geschickte hatte, um die Lottoscheine für ihn zu besorgen. Weil er vermeiden wollte, als Gewinner irgendwo aufzuscheinen, bat er einen Freud, Robert Rhodes, den Gewinn für ihn zu reklamieren. Das tat dieser auch, zog aber jede Menge Aufmerksamkeit auf sich, weil er bis kurz vor Fristablauf damit wartete, den Gewinn zu reklamieren.

Verbindung schließlich nachgewiesen

Nun vergingen weitere drei Jahre, in denen die Polizei versuchte, der Sache auf den Grund zu gehen. Schließlich schafften sie es, die Verbindung zwischen Robert Rhodes und Eddie zu beweisen.

Robert Rhodes wurde zu sechs Monaten Hausarrest verurteilt und zahlte 409.000 Dollar Entschädigung. Tommy zahlte 2,2 Millionen Dollar Strafe und wanderte für zweieinhalb Monate ins Gefängnis. Eddie bekam die höchste Strafe: Er wurde zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt.

 

AKTUELLE JACKPOTS