Die vergessenen Lotto-Millionen

Die vergessenen Lotto-Millionen

Die vergessenen Lotto-Millionen

Denn warum spielt jemand im Lotto? Um zu gewinnen, oder? Warum gibt es dann so viele Fälle von verfallenen Gewinnen? Die österreichischen Lotterien schätzen, dass in den letzten 25 Jahren 150 Millionen Euro „vergessen“ wurden. "Auf diese Summe kommt man, wenn man die rund sieben Millionen Euro, die jährlich nicht abgeholt werden, hochrechnet", so Günter Engelhart von den Österreichischen Lotterien, "und einkalkuliert, dass in den ersten Jahren nach der Gründung noch etwas weniger gespielt wurde."

3 Prozent der Gewinne nicht behoben

Im Schnitt war es ungefähr jeder 33. Gewinn, der nicht abgeholt wurde. Allerdings sind es eher die kleineren Summen, die vergessen werden. Vielleicht gibt es ja Spieler, die ein Gewinn unter der Höhe eines Sechsers einfach nicht interessiert?

Dabei sind die Fristen für das Einlösen eines Lottogewinns in Österreich sowieso schon relativ lange. Drei Jahre hat man hier Zeit – im Gegensatz zu vielen anderen Ländern, wo die Frist nur zwölf oder sogar nur sechs Monate beträgt. Auch in Österreich ist diese Frist von drei Jahren erst seit 2009 Realität – davor waren es auch nur sechs Monate.

Des einen Freud‘, des anderen Leid: Auch wenn manche Spieler um ihren Gewinn umfallen – er kommt bei folgenden Ziehungen anderen Spielern zugute. Denn nicht behobene Gewinne werden in Form von Sach- und Sonderpreisen wieder ausgespielt.

Spielsucht als Grund?

Das „Lotto 6 aus 46“ ist bei den Österreichern immer noch das beliebteste Glücksspiel, gefolgt vom EuroMillionen-Spiel. Toto dagegen, vor einigen Jahren noch ein Publikumsmagnet, hat an Beliebtheit eingebüßt, bringt aber immer noch 80 Millionen Euro pro Jahr für die Sportförderung.

Interessanterweise beeinflusst eine schlechte gesamtwirtschaftliche Lage das Spielverhalten kaum. „Weil die einen erst recht auf den großen Gewinn hofften - und die anderen nicht anders können, weil sie süchtig sind“, erklärt Michael Musalek, Leiter des Anton-Proksch-Institutes in Wien-Kalksburg, dieses Phänomen. Wie viele Spieler spielsüchtig sind, ist nicht bekannt. Ihnen geht es jedenfalls weniger um den Gewinn als um die Nervenkitzel des Spiels selber. Und dann wird der Gewinn vielleicht gar nicht erst abgeholt.

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