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Der „Lotto-Professor“ und sein neues Buch
Der „Lotto-Professor“ und sein neues Buch
Zuerst einmal erzählte er, wie er als Mathematiker dazu kam, sich näher mit dem Thema Lotto auseinanderzusetzen. Die Erklärung ist sehr einfach, denn: „In Vorlesungen über Wahrscheinlichkeitsrechnung oder Statistik bieten sich Berechnungen von Wahrscheinlichkeiten beim Lotto als anschauliche Beispiele an.“
Wahrscheinlichkeiten und was sie bedeuten
Allerdings muss ein Lottospieler nicht über ausgeprägte mathematische Fähigkeiten verfügen, „…denn das Ziehungsgerät hat ja kein Gedächtnis. Jede der fast 14 Millionen Tippreihen (ohne Berücksichtigung der Superzahl) hat die gleiche Chance in einer Ziehung gezogen zu werden – unabhängig von den bereits gezogenen Gewinnreihen. Außerdem gibt es keinen „Nachholbedarf“. Auch die Gewinnreihe aus der letzten Ziehung hat in der nächsten Ziehung die gleiche Chance wie jede andere Reihe auch, nämlich 1: 13.983.816. Unter Berücksichtigung der Superzahl ist die Chance nur noch 1: 139.838.160, also knapp 1: 140 Millionen.“ (Diese Zahl ist nur ein Beispiel für Wahrscheinlichkeiten beim Lotto und gilt für das deutsche 6 aus 49.)
Welche Zahlen soll man denn nun laut dem Professor spielen? „Da man nicht gegen den Zufall spielen kann, sollte man gegen die Mitspieler spielen. Das bedeutet, dass beliebte Tippreihen gemieden werden sollten, weil man dann im Gewinnfall die Quoten nicht mit vielen Mitgewinnern teilen muss. Geburtstagsreihen und Mustertipps sind sehr beliebt, deswegen sind die Quoten bei solchen Gewinnreihen im Allgemeinen sehr niedrig. Zur genaueren Analyse wurden von mir fast 7 Millionen am gleichen Spieltag eingesetzte Tippreihen analysiert. Die beliebteste Tippreihe 1 9 17 25 33 41 (Diagonale) wurde rund 8.000-mal über dem Durchschnitt getippt. Bei dieser Gewinnreihe gäbe es für einen Sechser keine 1.000 Euro.
Doch es gibt sehr viele unbeliebte Reihen – ungefähr 40 % aller möglichen Reihen.“ Lottospieler sind also gut beraten, beliebte Reihen zu vermeiden. Damit erhöhen sie zwar nicht die Chance auf einen Gewinn, aber sie maximieren einen möglichen Jackpot. „Mir sind keine Tippreihen bekannt, die eine größere Chance haben, als Gewinnreihe gezogen zu werden. Allerdings wähle ich Tippreihen aus, die nicht beliebt sind. Dadurch sind im Gewinnfall meine Quoten höher.“
Eine häufig gestellte Frage betrifft auch die Auswahl der Ziehungen, bei denen man mitspielt. Sollte man eher auf kleinere oder größere Jackpots tippen? Der Professor dazu: „Bei einem größeren Jackpot. Bei einem Spieleinsatz von 140 Millionen Euro ist im statistischen Mittel nur mit einem einzigen Gewinn in Klasse 1 zu rechnen. Dieser Spieleinsatz wird samstags kaum erreicht. Am Mittwoch ist der Gesamteinsatz jedoch wesentlich kleiner. Die Gewinnchance mit einer einzigen Reihe ist samstags und mittwochs gleich groß. Doch wegen der geringeren Spieleinsatzes ist die Chance, dass es keine weiteren Gewinner gibt mittwochs wesentlich größer.“
Quote oder Chance?
Was ist also wichtiger: Gewinnquote oder Gewinnchance? „Auf die Gewinnchance hat man leider keinen Einfluss. Die ist für alle Reihen gleich. Je mehr Reihen man tippt, umso größer ist natürlich die Chance auf einen Sechser – ganz klar. Daher ist es besser, sich auf die Quoten zu konzentrieren.“
Welches sind wohl die häufigsten Fehler, die Lotto-Fans machen? „Erstaunlicherweise gibt es beim Lotto sehr viele sogenannte „Experten“. Diese sind der Meinung, Zahlen oder Tippreihen gefunden zu haben, die angeblich eine höhere Gewinnchance haben. Kurzfristig waren sogar derartige Bücher auf dem Markt. Die vorgeschlagenen Tippzahlen werden meistens aus früheren Gewinnreihen „berechnet“. Doch bei jeder Ziehung beginnt der Prozess neu, ganz egal welche Gewinnzahlen zuletzt gezogen wurden.
„Zur Klarstellung: Solche angeblich „berechnete“ Tippreihen haben die gleiche Chance wie andere Reihen auch. Falls eine derartige Reihe einmal gezogen werden sollte, ist das nicht auf das geniale Auswahlverfahren zurückzuführen, sondern einzig und allein auf den Zufall. Man hat dann eben Glück gehabt.
„Oft werden Zahlen ausgewählt, die längere Zeit nicht mehr gezogen wurden. Beim Lotto gibt es aber keinen Nachholbedarf. Auch haben Zahlen, die bereits überdurchschnittlich oft gezogen wurden, ebenfalls keine höhere Chance, in Zukunft gezogen zu werden.“