Damit der Segen nicht zum Fluch wird

Damit der Segen nicht zum Fluch wird

Damit der Segen nicht zum Fluch wird

Ein Beispiel, wie es nicht passieren sollte, ist die Geschichte des Schweizers Werner Bruni. Er war am 29. April 1979 der erste Schweizer Lottomillionär. 1,6 Millionen Franken betrug der Jackpot damals. Für heutige Verhältnisse ein relativ kleiner Jackpot, damals aber eine Sensation. Es gab viel Rummel um den glücklichen Arbeiter aus dem Berner Oberland. Er regnete Einladungen zu Partys und jeder wollte ihn kennenlernen. Heute lebt der mittlerweile 70-Jährige von Sozialhilfe. „Zu viel zum Sterben, zu wenig zum Leben”, hat er nach eigener Aussage.

An solche Geschichten denkt keiner, der heute Lotto spielt. Und doch sollte man sich gerade solche Geschichte in Erinnerung rufen – damit es einem nicht ebenso geht.

430 Lottomillionäre in der Schweiz

Zwar ist die Wahrscheinlichkeit auf einen Lottogewinn gering – aber dennoch glauben alle Lottospieler an ihre Chance. Sonst würden sie wohl auch kaum im Lotto spielen. Die steigenden Umsätze und Jackpots bei allen Lotterien sprechen da eine deutliche Sprache. In der Schweiz gab es kürzlich einen Jackpot von sage und schreibe 288 Millionen Franken, für den 1,76 Millionen Lottoscheine abgegeben wurden.

In den letzten 27 Jahren hat Swisslos, die Lotteriegesellschaft der Schweiz, 430 Lottomillionäre „gemacht“. Die Gewinner kamen als allen Alters- und Berufsgruppen und Gesellschaftsschichten.

Wichtig ist es aber auch, die Geschichten von Gewinnern zu erzählen, für die es nicht so gut gelaufen ist. Geschichten wie die von Werber Bruni, die sogar die Vorlage zu einem Film („Lotto-König“) bildete.

Ähnlich erging es dem Schweizer Telefonmonteur D.H. Er wollte 1981 alles richtig machen und investierte – in einen Nachtclub und ein Touristenschiff in Israel. Der Nachtclub machte Verluste und das Schiff lief auf ein Riff auf und sank.

H.S. aus der Ostschweiz war ein Bastler und Erfinder. Mit seinem Gewinn entwickelte er ein Kinderspielzeug aus Platik-Klötzen. Das brachte ihm zwar einen Eintrag ins Guinessbuch der Rekorde (für den Bau einer 21 Meter langen Eisenbahn-Hängebrücke), aber Buchhaltung und Steuer waren nicht seine Stärken. Das brachte ihn letztlich ins Gefängnis.

Für Leo Lüthi aus Aargau brachten die Millionen nicht nur materiellen Schaden. Er war von seinem in den 80er Jahren erzielten Gewinn von 3.2 Millionen Mark im Deutschen Lotto offensichtlich überfordert. Er blieb in seiner 2 1/2 -Zimmerwohnung in Wohlen und starb acht Jahre später an Herzversagen. „Leo war von der neuen Situation überfordert“, meinte der Pfarrer beim Begräbnis. Die übriggebliebenen 900.000 Franken vermachte Leo einem Behindertenheim.

Natürlich gibt es auch viele Geschichten, die schlicht und einfach unwahr sind. So gab es viele Gerüchte um das Schicksal eines portugiesischen Gastarbeiters, der 99 Millionen Franken gewonnen hatte. Erst hieß es, er sei auf mysteriöse Weise verschwunden. Dann, dass er mit seinem neuen Ferrari gegen einen Baum gefahren sei. Und am Schluss glaubten manche zu wissen, dass er mit einem „Glücksschock“ in psychiatrische Behandlung gekommen sei. Aber all diese Geschichten sind unwahr, sagt Willy Mesmer von Swisslos. Der Gewinner lebt heute glücklich in seiner Heimat Portugal.

Tipps für Gewinner

Um den Gewinnern beim Verarbeiten eines hohen Gewinners zu halfen, gibt es eine ganze Reihe Tipps. Damit sollen die typischen Fehler vermieden werden.

Einer der wichtigsten Tipps: Ruhe bewahren! Zuerst einmal einen Überblick über die Finanzen verschaffen, steuerliche Fragen klären und keine übereilten Ausgaben tätigen.

Auch Schweigen ist ein wichtiger Ratschlag. Erzählen Sie von dem Gewinn nur dem engsten Familienkreis. Sonst werden Sie bald mit Bettelbriefen und dubiosen Investmentangeboten überschüttet werden. So mancher Lottogewinner wurde sein Geld in kürzester Zeit wieder los, weil er kein Stillschweigen bewahrte.

Beim Beherzigen dieser Regeln können Sie Ihren Lottogewinn lange Zeit genießen und bis an Ihr Lebensende sorgenfrei leben. Geld allein macht zwar nicht glücklich, aber richtig eingesetzt ermöglicht das Geld Vieles, was dann glücklich macht. Sei es die Jacht, das neue Auto, die Sommervilla oder die Weltreise.

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