Anonymität für Lottogewinner – wie weit geht sie?

Anonymität für Lottogewinner – wie weit geht sie?

Anonymität für Lottogewinner – wie weit geht sie?

Gewinnergeschichten sind immer eine spannende und unterhaltsame Angelegenheit. Und wenn man den Namen des Gewinners und Einzelheiten aus dessen Leben kennt, dann wird die Sache noch etwas persönlicher. Viele Gewinner genießen es, für eine Zeit im Rampenlicht zu stehen.

Aber die Popularität kann natürlich auch Nachteile haben. Lottogewinne ziehen regelmäßig Schnorrer und Bittsteller an, es regnet Bettelbriefe und die Finanzberater geben sich die Klinke in die Hand. Und so ist es verständlich, dass manche Gewinner lieber anonym bleiben wollen.

Aber unter welchen Umständen haben Gewinner denn überhaupt die Wahl, ob sie ihre Identität preisgeben oder nicht?

Es gibt hier keine allgemeine Regel. Es hängt vor allem von zwei Dingen ab: der Lotterie und den Gesetzen des Landes, in dem gespielt wurde.

Viele Lotterien legen Wert darauf, die Information von Gewinnern veröffentlichen zu können, weil dies eine gute Werbung darstellt. Und die Lotterien können so auch beweisen, dass sie tatsächlich die hohen Jackpots ausspielen, die sie in den Medien bewerben. Da schafft die Bekanntgabe der Gewinner natürlich Vertrauen in die Seriosität der Lotterien.

Lotterien, die Anonymität erlauben

Und ebenso schreiben manche Staaten vor – meist aus steuerlichen Gründen -, dass Gewinner namentlich bekannt gemacht werden müssen.

Bei welchen Lotterien ist es nun möglich, anonym zu bleiben? Zu dieser Kategorie gehören EuroMillionen, Eurojackpot, „6 aus 45“, SuperEnalotto und LaPrimitiva. Falls Ihnen Anonymität im Falle eines Gewinnes wichtig ist, dann sollten sie diese Lotterien ins Auge fassen.

Was passiert, wenn die Lotterie eine Bekanntgabe der Identität vorschreibt, aber der Gewinner ein Problem damit hat?

Diese Frage stellte sich in den USA im Juli 2016, als ein Lottofan aus New Hampshire 487 Millionen Dollar gewann. Denn er wollte unbedingt anonym bleiben, was die Regeln der Lotterie aber nicht zulassen. Er behalf sich dann mit einem Trick: Er gründete eine Stiftung, den Robin Egg 2016 Nominee Trust, in die er den Tippschein einbrachte. Dies ist eine Konstruktion, die meist zulässig ist und es erlaubt, den Gewinn einzufordern, ohne dass der eigentliche Gewinner bekanntgegeben wird.

Vor Gericht um Anonymität gekämpft

Ein anderer Fall geschah im Januar 2018, als eine Frau den Powerball-Jackpot von 560 Millionen Dollar gewann. Sie unterschrieb den Tippschein sofort auf der Rückseite, damit niemand anders den Gewinn einlösen konnte. Aber mit der Unterschrift verzichtete sie auch gleichzeitig auf ihre Anonymität. Die Konstruktion mit der Stiftung war damit auch nicht mehr möglich.

Die Sache ging zu Gericht, wo die Gewinnerin argumentierte, dass aufgrund ihres gemeinnützigen Engagements in der Gemeinde eine Bekanntgabe des Gewinnes sehr unangenehm für sie wäre. Denn sie wäre dann mit Sicherheit bei den zahlreichen Aktivitäten in der Öffentlichkeit ständigen Belästigungen ausgesetzt gewesen. Ein Richter gab ihr recht und so durfte sie doch noch mittels der Konstruktion einer Stiftung den Gewinn anonym kassieren.

Hätten Sie ein Problem, als Gewinner bekannt zu sein? Oder baden Sie gerne in der Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit.

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