30 Jahre – unzählige Millionäre

Gegründet wurde die National Lottery 1987. Ihre Aufgabe war es, finanzielle Mittel für verschiedene wohltätige Zwecke zu sammeln, wie zum Beispiel Kultur, Umwelt, Sport und Gesundheit. So wurden zwei Ziele erreicht: Die gemeinnützigen Organisationen hatten eine Geldquelle mehr und die Lotto-Fans in Großbritannien hatten eine Attraktion mehr. Die erste Ziehung fand am 16. April 1988 statt.

In dieser Zeit gab es natürlich viele interessante Geschichten von Gewinnern, von denen Sie hier einige finden.

Der Bauer, der schon genug hatte

Manche Gewinner sind sehr bescheiden und wissen erst gar nicht, was sie mit dem Geld anfangen sollen. So wurde ein Spieler aus Wicklow von seinem Gewinn benachrichtigt und meinte dann, dass die Lotterie das Geld doch behalten solle, weil er schon genug Geld habe. Er hatte, wie viele andere, eher zur Unterhaltung im Lotto gespielt und sich nicht wirklich einen Gewinn erwartet.

Der Mitarbeiter der National Lottery, Dermot Griffin, erinnert sich noch: „Ihm wurde gesagt, dass er 90 Tage Zeit hätte, seinen Gewinn abzuholen, falls er sich umentscheiden würde und er wartete bis kurz vor Ablauf der Frist. Er sagte, dass er seine Meinung geändert habe und er den Gewinn abholen würde und das Geld dazu nutzen würde, seine Familie und Wohltätigkeitsorganisationen zu unterstützen.“ Er tat somit dann das, was die meisten Gewinner tun: helfen auch meist ihren Familien, unterstützen ihre Gemeinde, Altenheimen und anderen karikativen Einrichtungen. Es ist herzerwärmend, das zu sehen.“

„Zu einer Lotterie gehört sehr viel, das die Öffentlichkeit nicht sieht, doch es ist ein einzigartiger Job. Ich bin glücklich, da ich viele Menschen in den glücklichsten Momenten ihres Lebens treffen darf – das ist etwas ganz Besonderes.“

“Ich habe Millionäre erlebt, die hier waren und sich darüber Gedanken machten, dass sie ihre Kinder vom Kindergarten abholen müssten. Und alles, was sie tun müssten, wäre es, den Kindergarten anzurufen und darum zu bitten, ein wenig länger auf die Kinder aufzupassen, da sie es sich jetzt leisten könnten.“

„Es gab da einen Gewinner, der nach dem besten Bus gefragt hat, um hierhin zu kommen.“

Ein anderer Mitarbeiter bei der Gewinner-Hotline der National Lottery ist Gerry O’Donoghue. Auch er kann sich an einige interessante Geschichten erinnern.

Zwei Freunde wurden in derselben Lottoziehung zu Millionären. „Der eine war in dem einen Geschäft, der andere in einem anderen Laden. Beide entschieden sich dazu, ihre Lottozahlen zu tippen, ohne zu wissen, dass der andere auch einen Lottoschein kauft. Am Ende waren sie beide Millionäre.“

In einem anderen Fall gewann ein Spieler gleich zweimal in derselben Ziehung. „Ein anderer Gewinner meinte, dass seine Zahlen von der Maschine nicht richtig gelesen wurden und eine Zahlenreihe zweimal aufkam. Er hat zweimal gewonnen.“

Froh mit jemandem reden zu können

Ronan Cooney arbeitet ebenfalls bei der Hotline für Gewinner. Auch er erinnert sich gerne an die vielen Geschichten, die er erlebt hat: „Wir hatten Leute, die in den Gewinner-Raum kamen und uns ihre ganze Lebensgeschichte erzählten, wie sie sich fühlen. Sie sagen, dass sie so froh sind, mit jemandem zu reden, da sie niemandem erzählen könnten, dass sie gewonnen haben.“

„Einige, die hierhin kommen, haben ein paar Tage lang nicht geschlafen. Einige sagen, dass sie Zuhause nicht so viel Geld ausgeben könnten, da sie nicht wollten, dass die Leute erfahren, dass sie gewonnen haben.“

Eine Gewinnerin, die vielen in Erinnerung geblieben ist, war Dolores McNamara. Die irische Putzfrau gewann im Jahr 2005 den Jackpot bei EuroMillions und räumte 115 Millionen Euro ab.

Dermot Griffin erinnert sich noch gut an die Aufregung: „Ich habe seit 15 Jahren mit Jackpotgewinnern zu tun und das ist noch immer der Gewinn, der mir im Gedächtnis bleibt. Diese Euphorie, die dadurch entstanden ist, war einmalig. Sky News hat hier gefilmt, weitere 50 Medienleute standen draußen und versuchten, sie zu erhaschen. Ich habe so etwas nie zuvor und danach gesehen.“